Stromver­sor­gungs­si­cher­heit: ​ Luxemburg bleibt wachsam und bereitet sich vor

Vorstellung des Risikobereitschaftsplans  und des "StroumMonitors".

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 9. Dezember 2022 gab der Minister für Energie Claude Turmes einen Überblick über die aktuelle Situation in Bezug auf die Stromversorgungssicherheit. Bei dieser Gelegenheit stellte er die Aktualisierung des Risikobereitschaftsplans für den Stromsektor und ein neues Instrument zur Überwachung des nationalen Niveaus der Stromversorgung in Luxemburg, den "StroumMonitor", vor. ​

  1. ©MEA

    (v. l. n. r.) Simeon Hagspiel, Ministerium für Energie und Raumentwicklung; Claude Turmes, Minister für Energie; Mario Grotz, Creos; Carlo Bartocci, Creos

    (v. l. n. r.) Simeon Hagspiel, Ministerium für Energie und Raumentwicklung; Claude Turmes, Minister für Energie; Mario Grotz, Creos; Carlo Bartocci, Creos

  2. ©MEA

    Claude Turmes, Minister für Energie

    Claude Turmes, Minister für Energie

  3. ©MEA

    (v.l.n.r.) Claude Turmes, Minister für Energie; Mario Grotz, Creos

    (v.l.n.r.) Claude Turmes, Minister für Energie; Mario Grotz, Creos

  4. ©MEA

    (v. l. n. r.) Claude Turmes, Minister für Energie; Mario Grotz, Creos; Carlo Bartocci, Creos; Simeon Hagspiel, Ministerium für Energie und Raumentwicklung

    (v. l. n. r.) Claude Turmes, Minister für Energie; Mario Grotz, Creos; Carlo Bartocci, Creos; Simeon Hagspiel, Ministerium für Energie und Raumentwicklung

Der Minister für Energie Claude Turmes betonte: "Derzeit ist das Risiko einer Stromunterbrechung nicht höher als in den vergangenen Jahren. Um eine Echtzeitinformation über die Versorgungslage zu gewährleisten, haben wir gemeinsam mit Creos ein neues Instrument, den "StroumMonitor", eingeführt. Wir bleiben wachsam und sind vorbereitet: falls sich die Lage verschlechtern sollte, verfügen wir über alle notwendigen Kriseninstrumente".

Luxemburg ist gut aufgestellt - aber das Risiko von Unterbrechungen kann nie ausgeschlossen werden

Laut dem Winterausblick des "European Network of Transmission System Operators for Electricity" (ENTSO-E) gehört Luxemburg zu den mitteleuropäischen Ländern, in denen die Analyse den Schluss zulässt, dass das Risiko von Versorgungsengpässen derzeit nicht höher ist als in der Vergangenheit.

Eine spezielle Modellierung der deutschen Stromnetzbetreiber (Stresstest) hat diese Analyse bestätigt.

Auf Risiken vorbereitet sein: der Risikobereitschaftsplan für den Stromsektor wird aktualisiert

Um der neuen geopolitischen Lage und der Energiekrise, die auch den Stromsektor betrifft, Rechnung zu tragen, wurde vom Ministerium für Energie und Raumentwicklung in enger Zusammenarbeit mit der vom Regierungsrat eingesetzten Taskforce Energie, dem Hochkommissariat für nationale Sicherheit (HCPN), dem Netzbetreiber Creos und der FEDIL eine Aktualisierung des luxemburgischen Risikovorbereitungsplans ausgearbeitet.

Der Plan wurde mit verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen, um einer erwarteten Stromknappheit zu begegnen, und mit einer verbesserten Beschreibung der damit verbundenen Maßnahmen ergänzt.

In diesem Plan werden drei Phasen der Versorgungssicherheit definiert: die "Prävention", die "Frühwarnung" und die "Krise".

  1. Prävention
    In dieser Phase, die dem Standardzustand entspricht, wird die Versorgungssicherheit überwacht, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
  2. Frühwarnung
    Eine Frühwarnung wird ausgerufen, wenn ein konkretes und spezifisches Risiko für die Sicherheit der Stromversorgung festgestellt wird. Die Maßnahmen in dieser Phase sollen verhindern, dass sich das erkannte Risiko zu einer echten Krise ausweitet.
    Wenn diese Phase ausgelöst wird, sieht der "Notfallreaktionsplan - Energie" des HCPN unter anderem die Aktivierung einer Einheit zur Bewertung des Risikos eines Stromausfalls vor.
  3. Krise
    Die Krisenphase steht für einen Blackout, der bald eintreten wird, oder einen Blackout, der bereits eingetreten ist. Die Maßnahmen in dieser Phase zielen darauf ab, die Auswirkungen der Krise auf die Gesellschaft abzumildern.
    Wenn ein  manueller Lastabwurf beschlossen wird, legt eine Prioritätenliste eine Reihenfolge für den Lastabwurf fest. Haushalte und kritische Infrastrukturen werden als letzte entlastet.
    Wenn eine Krise ausgelöst wird, sieht der "Notfallreaktionsplan - Energie" unter anderem die Aktivierung eines Krisenstabs vor. Darüber hinaus muss die Krise der Europäischen Union gemeldet werden.

Transparenz  in Echtzeit: der "StroumMonitor"

Das Tool "StroumMonitor" (zu finden unter www.creos.lu) wurde eingeführt, um die Anzeige von Spitzenverbrauchszeiten zu ermöglichen und die Bevölkerung im Falle einer Stromknappheit auf effiziente und verständliche Weise zu warnen.

Der "StroumMonitor"  ist eine echte Strom-Wettervorhersage und beschreibt das nationale Niveau der Stromversorgung in Luxemburg. Klare Signale des Netzbetreibers Creos leiten die Verbraucher zu den richtigen Verhaltensweisen an und sorgen dafür, dass alle sicher mit Strom versorgt werden. Der "StroumMonitor"  ermöglicht es, die Bevölkerung im Falle einer Stromknappheit zu warnen (orange oder rote Signale, je nach Kritikalität der Situation). Außerdem zeigt er auch die täglichen Spitzenverbrauchszeiten an (mit weißen Balken):

  1. Grün: "Stromnetz im Gleichgewicht  - aber wir sollten dennoch bewusst mit unserem Verbrauch umgehen".
  2. Orange: "Angespanntes Stromnetz  - Wir müssen versuchen, unseren Verbrauch zu reduzieren".
  3. Rot: "Sehr angespanntes Stromnetz  - Wir müssen unseren Verbrauch einschränken, um Stromausfälle zu vermeiden".
  4. Weiße Balken: "Spitzenzeiten".

Auch bei grünem Signal ist es ratsam, sich über den eigenen Verbrauch bewusst zu sein. Wenn wir im Alltag achtsamer handeln, leisten wir einen bewussteren Beitrag zum Klimaschutz und senken gleichzeitig unsere Energierechnungen. Diese Verhaltensweisen sind besonders während der Spitzenzeiten, die durch weiße Balken angezeigt werden, willkommen, um das Stromsystem zu flexibilisieren und die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern, insbesondere Gas, zu begrenzen.

Weitere Informationen und Tipps, wie Sie weniger Strom verbrauchen können, finden Sie unter www.zesumme-spueren.lu.

Pressemitteilung des Ministeriums für Energie und Raumentwicklung

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