Lichtmasterplan Clervaux - Clervaux präsentiert sich anlässlich der internationalen Earth Hour in neuem Licht

Pünktlich zu der internationalen Earth Hour, hat die Gemeinde Clervaux am vergangenen Samstag, den 27. März, in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Our und im Beisein des Ministers für Landesplanung, Claude Turmes, ihr neues Beleuchtunsgskonzept vorgestellt.

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    Lichtmasterplan Clervaux
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    Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung
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    (v. l. n. r.) Christian Kayser, Direktor des Naturparks Our; Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung
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    Emile Eicher, Abgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Klerf und Präsident des Naturparks Our
  5. ©Liz Hacken

    Lichtmasterplan Clervaux

Ursprung des Lichtmasterplans

Ausgangspunkt für die Erstellung eines Lichtmasterplans war die Einbindung des Naturpark Our in einen internationalen Austausch zur Problematik der Lichtverschmutzung über das INTERREG Europe Projekt NIGHT LIGHT. Das Ziel dieses Projektes besteht darin, aktiv der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken und die Wertigkeit eines natürlich dunklen Nachthimmels zu steigern.

Durch das Engagement des Naturpark Our wurde auch die Naturpark-Gemeinde Clervaux auf dieses Problem aufmerksam. Die Zusammenarbeit internationaler Projektpartner ermöglichte es dieses Thema, mit einer klaren Strategie öffentlich bekannt zu machen und die Bürger zu sensibilisieren. Erst durch diesen Einblick wurde auch der Gemeinde Clervaux die Schwere des Problems richtig bewusst. Klar war, dass es nicht genügen würde nur bestimmte Lichtquellen zu ersetzen und einzelne Lampen im Außenbereich auszuwechseln. Es musste ein globales Konzept erstellt werden, um nachhaltig Wirkung zu erzielen. Das Resultat war ein umfangreicher Lichtmasterplan.

Ausgangssituation in der Gemeinde Clervaux

Die Funktionalbeleuchtung in der Gemeinde Clervaux wies in Teilen eine veraltete Lichttechnik auf, gleichzeitig waren die Leuchten selbst ebenfalls unter gestalterischen Gesichtspunkten nicht mehr zeitgemäß. In sensiblen, von Fußgängern stark frequentierten Bereichen, kamen häufig Leuchten mit inadäquater Lichtfarbe und mangelhafter Farbwiedergabe zum Einsatz, wodurch die Aufenthaltsqualität dieser oftmals sehr charakteristischen Orte und Teilräume erheblich gesenkt wurde. Die Orientierung im Stadtraum wurde ebenfalls durch eine fehlende Ablesbarkeit und Hierarchie der Funktionalbeleuchtung erschwert.

Die aktuelle Thematik der Energieeffizienz und Lichtverschmutzung hat ebenfalls in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Erhebliche Einspar- und Optimierungspotenziale waren aus energetischer Sicht vorhanden, insbesondere bei der Umstellung der konventionellen Leuchtmittel auf LED-Module mit optischen Systemen.

Zielsetzung des Lichtmasterplans

Das Kernziel des Lichtmasterplans, welcher im Oktober 2018 für die Gemeinde Clervaux erstellt wurde, war die Etablierung einer Entwicklungsstrategie für die Funktionalbeleuchtung und Akzentbeleuchtung unter lichttechnischen und lichtgestalterischen Aspekten. Dabei sollte bei Nacht ein Stadtbild geschaffen werden, das wahrnehmungsphysiologische, sicherheitstechnische und atmosphärische Aspekte als auch Umweltbelange in sich vereint:

  • Etablierung einer konsistenten Leuchtenfamilie, abgestimmt und angepasst auf die jeweiligen Stadträume;
  • Senkung der Kosten für Wartung und Stromverbrauch;
  • Deutliche Reduzierung der Lichtimmissionen;
  • Verbesserung des objektiven und subjektiven Sicherheitsgefühls;
  • Aufwertung der Aufenthaltsqualität.

Ein weiterer Schlüsselaspekt war die langfristige Stärkung der Identität von Clervaux. Dies ist neben dem Stadtkern, insbesondere die herausragende Lage vom Schloss Clerf. Beide Orte prägen das Außenbild der Stadt nachhaltig.

Durch die Betonung bereits vorhandener charakteristischer Teilräume im nächtlichen Erscheinungsbild der Gemeinde eröffnete sich die Möglichkeit, eben diese lokale Identität nachhaltig zu stärken und zu festigen.

Umsetzung des Lichtmasterplans

Die Umsetzungen der neuen Lichtinstallationen haben Anfang 2020 angefangen. Bedingt durch die COVID-19 Pandemie hat sich die Arbeitsplanung etwas verzögert. Nichtsdestotrotz sind bereits heute einige der geplanten neuen Lichtinstallationen funktionsfähig. So beispielsweise die Straßenbeleuchtung der Ortschaft Clervaux, die Architekturbeleuchtung des Schlosses sowie der Kirche Clervaux und der Kirche in Marnach. Die Architekturbeleuchtung der Kirche in Munshausen befindet sich zurzeit in Auftrag. In Planung sind aktuell noch die Beleuchtungen der Kirchen in Lieler und Weicherdingen sowie die Umrüstung aller verbleibenden Straßenlampen.

Die größte Herausforderung der Umsetzung ist es alle Bürger der Gemeinde dazu zu animieren selbst tätig zu werden und sich aktiv an der Reduktion der Lichtverschmutzung zu beteiligen. Die Gemeinde Clervaux erwartet sich durch die Umsetzung der öffentlichen Beleuchtung die Bürger zum Nachahmen anzuregen und dass sich somit ihre Vorbildfunktion produktiv auf einzelne private Projekte auswirkt.

Luucht aus, Stären un!

Unter diesem Motto riefen die Naturparke Our und Öewersauer im Rahmen des Festivals NIGHT, Light & more dazu auf, das Licht im Eigenheim auszuschalten, um anlässlich der internationalen Earth Hour ein Zeichen für den Klimaschutz und den Erhalt des natürlich dunklen Nachthimmels zu setzen. Auch die Gemeinde Clervaux beteiligte sich als Mitgliedsgemeinde des Naturpark Our an dieser Aktion, indem unter anderem die Beleuchtung des Schlosses symbolisch ausgeschaltet wurde.

Festival "NIGHT, Light & more"

Das Festival "NIGHT, Light & more" geht aus dem INTERREG Europe Projekt "NIGHT LIGHT" hervor. Dabei haben sich seit Januar 2017 acht Regionen aus sieben europäischen Partnerländern zusammengeschlossen, um gemeinsam die Wertigkeit des natürlich dunklen Nachthimmels zu steigern und der Lichtverschmutzung aktiv entgegenzuwirken. Die Partnerregionen aus den Niederlanden, Ungarn, Spanien, Dänemark, Slowenien, Italien und Luxemburg ziehen dabei an einem Strang und stehen in stetigem Kontakt. Für Luxemburg engagiert sich der Naturpark Our, welcher seinen Sitz in Parc Hosingen hat.

Anders als beim "NIGHT LIGHT"-Projekt, bei dem eine technische Herangehensweise an die Thematik im Vordergrund steht, rückt beim Festival "NIGHT, Light & more" die öffentliche Bewusstseinsbildung gegenüber der Problematik der Lichtverschmutzung in den Vordergrund. Nachdem das Festival 2020 aufgrund der COVID-19 Pandemie unterbrochen werden musste, wird es nun im Rahmen der aktuellen Begebenheiten und Möglichkeiten fortgesetzt. Entdecken Sie alle Veranstaltungen, die im Rahmen des Festivals "NIGHT, Light & more" angeboten werden unter www.nightlightandmore.lu.

 

Pressemitteilung der Abteilung für Raumentwicklung, des Ministeriums für Energie und Raumentwicklung und des Naturparks Our

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